News 23.07.2008 (Archiv)
Austauschprogramme auch für Auszubildende und Schüler
Nicht nur Studierende, sondern junge Menschen generell sollten in den Genuss von Austauschprogrammen wie etwa Erasmus kommen. Das hat jetzt ein Expertenforum, das EU-Kommissar Ján Figel' im Jahr 2007 eingerichtet hatte, empfohlen.Seiten: [1] [2] weiter...
Wie lässt sich der Erfolg von Erasmus, dem Vorzeigeprogramm der EU im Bereich der Hochschulbildung, über den Universitätssektor hinaus ausbauen? Dieser Frage sollte ein von der Kommission eingerichtetes hochrangiges Expertenforum für Mobilität nachgehen. In dem jetzt vorgestellten Bericht empfiehlt die Expertengruppe, die Möglichkeiten für die Mobilität zu Lernzwecken deutlich zu erweitern und nicht nur Studierende, sondern auch Lehrlinge, Schüler der Sekundarstufe sowie Jungunternehmer, Kunstschaffende und Freiwillig einzubeziehen.
Der Bericht fordert Maßnahmen gegen bestehende Mobilitätshindernisse und schlägt eine neue Partnerschaft zwischen der EU, den Mitgliedstaaten, Regionen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft zur Ankurbelung der Mobilität vor.
Das hochrangige Expertenforum nennt konkrete mittelfristige Ziele: bis 2020 sollten mindestens 50 Prozent aller jungen Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren die Möglichkeit bekommen, sich zu einem beliebigen Zeitpunkt an einer Form der grenzüberschreitenden Mobilität zu beteiligen.
Dieses generelle Ziel ließe sich erreichen, wenn die Mobilität bis 2020 jährlich von gut 6 Prozent der Studierenden an Universitäten, 3,5 Prozent der Auszubildenden in der beruflichen Bildung, 0,5 Prozent der Schüler der Sekundarstufe und gut 1 Prozent der Jugendlichen genutzt wird, die im Rahmen der Mobilität einen freiwilligen Dienst absolvieren möchten (wie z. B. den Europäischen Freiwilligendienst).
Bei der Vorstellung des Berichts am erklärte der EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend Ján Figel': 'Wir stehen vor der drängenden Herausforderung, die Europäer bestmöglich mit den Fähigkeiten und Fertigkeiten auszustatten, die sie für die Zukunft in unserem immer stärker wettbewerbsorientierten, globalisierten und wissensbasierten Europa brauchen. Es steht außer Frage, dass ein längerer Auslandsaufenthalt, sei es während des Hochschulstudiums oder während einer Lehre, eine wertvolle Erfahrung für jeden Einzelnen darstellt. Die im Ausland gesammelten Erfahrungen kommen den Menschen nicht nur in Form von Sprachkenntnissen, sondern auch durch interkulturelles Wissen zugute. Ich unterstütze die Empfehlung des hochrangigen Expertenforums für Mobilität, die Mitgliedstaaten aufzufordern, solche Auslandsaufenthalte eher zur Regel als zur Ausnahme für junge Europäer zu machen.'
Der Bericht mit dem Titel 'Making Learning Mobility an Opportunity for All' (Mobilität zu Lernzwecken – eine Chance für alle) ist das Ergebnis sechsmonatiger Überlegungen zu der Frage, wie weitere Möglichkeiten für die Mobilität junger Menschen zwischen den EU-Mitgliedstaaten geschaffen werden können. In dem empfehlen die Experten, wie die Mobilität zu Lernzwecken als selbstverständlicher Vorgang für junge Europäer gestaltet werden könnte.
Außerdem wird die Europäische Kommission aufgefordert, die Mobilität in alle einschlägigen Politikbereiche einzubeziehen, insbesondere im Hinblick auf die Strukturfonds und das Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung. Mobilität soll auch oberste Priorität bei der Halbzeitbewertung der Finanziellen Vorausschau der EU haben.
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