26.07.2006 (Archiv)
Such mich! ... im Netz
Das Aufspüren von relevanten Informationen im Internet ist nicht immer einfach. Wie semantische Technologien die Internet-Suche und das Finden von Lerninhalten vereinfachen können, verrät Prof. Dr. Klaus Tochtermann.Seiten: [1] [2] weiter...
Information Overload, Informationsflut, Wissensexplosion – inflationär gebrauchte Worte, die kaum noch unsere Aufmerksamkeit erwecken. Jeder kennt das: Tagtäglich durchforsten wir das unüberschaubare Internet oder ein komplexes Unternehmens-Intranet, stets auf der Suche nach Informationen, die uns helfen, den Arbeitsalltag zu bewältigen. Lernen on demand wird durch das Internet zwar möglich, ist aber aufwendig und zeitraubend – und liefert nicht immer die gewünschten Ergebnisse.
Besonders schwierig wird es, wenn man sich einem Thema annähern will, ohne eine genaue Vorstellung von dem Anwendungsbereich zu haben. Man beginnt mit der Suche nach einem Schlagwort – und erhält eine lange Liste mit Suchergebnissen. Aufgrund der Mehrdeutigkeit von Begriffen sind die Suchergebnisse sehr heterogen und umfassend.
Indianerstamm oder Helikopter?
Führen Sie einmal eine Bildsuche in Google nach 'Apache' durch. Sie werden ganz unterschiedliche Bilder mindestens zu dem Indianerstamm, dem Helikoptertyp und der Webserver-Technologie finden. Oder denken Sie nur an den Begriff 'Netzwerk', der beispielsweise im Zusammenhang von Unternehmensnetzwerken, aber auch Computernetzwerken von Bedeutung ist.
Die Gründe für die heterogenen Suchergebnisse liegen auf der Hand. Heutige Suchwerkzeuge suchen nicht nach Bedeutungen, sondern nach Wörtern, also Symbolen bzw. Schreibweisen und können demnach auch keine inhaltlichen Verbindungen zwischen der Suchanfrage und dem Suchergebnis herstellen. Deshalb werden wir auf konkrete Fragen auch keine Antworten erhalten, so wie sie uns eine Kollegin geben könnte.
Wenn Suchwerkzeuge nun also nur nach Symbolen bzw. Schreibweisen suchen, kann dann das Suchen und Finden von Information jemals erleichtert werden? Muss die Vision information at your fingertips begraben werden?
Semantic Web
Wir würden die Frage nicht stellen, gäbe es nicht eine Antwort, nämlich semantische Technologien. Die Idee geht auf Tim Berners-Lee zurück, der die Vision des entwickelt hat. Was versteht man darunter? Wie der Begriff semantisch schon andeutet, geht es um Bedeutungen. Im Wesentlichen sollen es Semantische Technologien möglich machen, inhaltliche Zusammenhänge abzubilden und für Computer 'verstehbar' und 'interpretierbar' zu machen.
Damit wird Programmen die Möglichkeit eröffnet, Anfragen aufgrund ihres Bedeutungsinhalts anstelle ihrer Schreibweise zu bearbeiten. Bei der Bildsuche nach 'Apache' wüsste also der Computer, ob Sie etwa den Indianerstamm oder den Helikoptertyp meinen.
Semantische Technologien werden auch Auswirkungen auf das Lernen haben: Gemäß dieser Vision wird es langfristig möglich sein, dass uns der Computer 'ad-hoc' Lernmaterial anbietet oder eine Experten-Community im Internet vorschlägt. Egal, ob Lernmaterial oder Community, beide sind exakt auf die gegebene aktuelle Aufgabenstellung am Arbeitsplatz sowie auf unser aktuelles Kompetenzprofil zugeschnitten – das Verständnis der Bedeutung durch den Computer macht es möglich.
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