Branche 16.05.2007 (Archiv)
Weiterbildungspersonal im Fokus
Die vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) veranstaltete europäische Konferenz 'Qualifying the Actors in Adult and Continuing Education' (03.05. bis 05.05., Bad Honnef) stand ganz im Zeichen des Weiterbildungspersonals.Über 100 Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Praxis der Weiterbildung aus 25 europäischen Ländern tauschten Erfahrungen aus, identifizierten Problemfelder und erarbeiteten gemeinsam neue Strategien für eine Professionalisierung von Weiterbildnern.
In seiner Grundsatzrede hob Ján Figel, EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Multilingualismus, die wachsende Bedeutung der Weiterbildung für die Zukunft Europas hervor. Gleichzeitig unterstrich Figel die Bedeutung des Weiterbildungspersonals, was deren Professionalisierung zu einer besonderen Herausforderung der Bildungspolitik in Europa macht, und forderte die Konferenzteilnehmer auf, dazu Anregungen und neue Impulse zu geben.
Einig waren sich die Experten über die fehlende Lobby von Weiterbildnern in Europa und darüber, dass es einer stärkeren Vernetzung der unterschiedlichen Akteure der Erwachsenenbildung aus Wissenschaft, Politik und Praxis bedarf. Eine intensivierte Verbindung zwischen Universitäten und Weiterbildungspraxis soll zudem dazu führen, dass wissenschaftliche Aus- und Weiterbildungsangebote für Weiterbildner den veränderten Anforderungen in der Praxis entsprechen. Insbesondere bei der Diskussion um Mindeststandards der Qualifizierung ist sicherzustellen, dass die Betroffenen dabei eine Stimme erhalten.
Einig waren sich die Experten auch darüber, dass eine Verbesserung im Bereich der Professionalisierung nur in gemeinsamer Anstrengung zu schaffen sei. Sie appellierten an die europäische und nationale Politik, Qualifizierungsmaßnahmen zu initiieren und mit Unterstützung der Kommission in einen gemeinsamen Dialog darüber zu treten. Professor Nuissl von Rein, Wissenschaftlicher Direktor des DIE, wies in diesem Zusammenhang auf das Potential der Methode der 'Offenen Koordinierung' seitens der EU hin. Um Veränderungen zu bewirken, sei es erforderlich, dass in jedem Land stärkere politische Verantwortung ergriffen werde. Eine stärkere Zentralisierung der Politik von EU- Seite sei demgegenüber keine Option.
Die Konferenz gab viele Anstöße für eine europäisch geprägte Professionalisierungspolitik. In Zukunft wird es nun darum gehen, die erarbeiteten Vorschläge politisch umzusetzen.
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