News 13.08.2008 (Archiv)
Forscher entdecken neuartiges Lern-Gen
Wissenschaftler der Freien Universität Berlin sind der Entschlüsselung der molekularen Grundlagen des Lernens einen Schritt näher gekommen.Seiten: [1] [2]
Während Fliegen, bei denen die Gruppe der bekannten Lerngene verändert worden war, bei den ersten beiden Versuchen kläglich scheiterten, zeigten sie sich im dritten Versuch alles andere als dumm: Sie lernten sogar besser als ihre normalen Artgenossen.
Bisher sei angenommen worden, dass alle Formen des assoziativen Lernens durch die bekannten Lerngene bestimmt werden, sagt Brembs: 'Unsere Untersuchungen zeigen, dass die prominenten Lerngene beim reinen Verhaltenslernen aber keine Rolle spielen. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass das Pawlowsche Reflex-Lernen das reine Verhaltens-Lernen unterdrückt.'
Allerdings scheiterten genveränderte Fliegen, bei denen das Enzym 'Proteinkinase C' gehemmt war, beim reinen Verhaltenslernen im dritten Versuch. Sie zeigten dort keinen Lerneffekt. Dafür lernten sie in den beiden anderen Versuchen sehr wohl. Brembs nimmt an, dass der operante, Proteinkinase C-abhängige Lernmechanismus dem so genannten Gewohnheitslernen zugrunde liegt, das auch beim Suchtverhalten eine Rolle spielt.
Sollte das so sein, ließe sich die Entstehung einer Sucht möglicherweise dadurch verhindern, dass die Produktion des Enzyms 'Proteinkinase C' bei diesen Menschen durch entsprechende Medikation gehemmt wird.
Ob die molekularen Lernmechanismen, die Brembs in den Fliegen gefunden hat, auch auf Säugetiere und möglicherweise sogar den Menschen übertragbar sind, lässt sich derzeit aber nicht sagen. 'Dafür sind entsprechende Tests bei Mäusen oder Ratten erforderlich.'
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